Are you 1.5ing yet? – Ein Student Thinking Lab zu klimafreundlichen Lebensstilen

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Studierende spielen das Klima Puzzle
2022-11-10

Am 15. September 2022 organisierten drei Studierende der WWU Münster im Rahmen ihres Studiums ein Student Thinking Lab rund um 1,5° Lebensstile. Der Workshop richtete sich an Studierende aller Fachrichtungen an Hochschulen in Münster und im Umland. Informiert wurde zunächst über nachhaltige Lebensstile, woraufhin strukturelle Barrieren und mögliche Bewältigungsstrategien diskutiert wurden, wobei der Fokus stets auf der Studierendenperspektive lag. Nachfolgend beleuchten die drei Organisator*innen – Pia Kirschenhof, Jessica Klaube und Till Evers – wie sie die Vorbereitung erlebt haben und was sie über nachhaltige Lebensstile unter Studierenden lernen konnten.

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Pia Kirschenhof, Jessica Klaube, Till Evers
Pia Kirschenhof, Jessica Klaube, Till Evers

 

“Die Klimakrise gilt schon seit vielen Jahren als eine der größten globalen Krisen und trotzdem fehlen bis heute angemessene Gegenmaßnahmen. Obwohl die Dringlichkeit fortwährend von einer großen Zahl von Akteur*innen aus den unterschiedlichsten Disziplinen hervorgehoben wird, bestehen Falschinformation, Informationsmangel und Verschwörungstheorien fort. Wir haben selbst erlebt, dass sich sogar augenscheinlich aufgeklärte Bürger*innen häufig nicht der Dringlichkeit der Klimakrise und der entsprechenden Gegenmaßnahmen auch im eigenen Leben bewusst sind.“

Die drei organisierenden Studierenden beobachten, wie Menschen aus allen Bevölkerungsteilen und sozialen Gruppen klimafreundliche Alternativen im Alltag trotz steigenden Umsetzungsdrucks nicht akzeptieren. Selbst Studierende, so die Organisator*innen, verhalten sich häufig nicht nachhaltig, obwohl sie gemeinhin als umweltbewusster und aktivistischer gelten als die ältere Bevölkerung.

“So wuchs die Idee heran, ein Student Thinking Lab für Studierende aus unterschiedlichen Disziplinen zu organisieren, um das eigene Konsumverhalten zu reflektieren und Alternativen zu entwickeln.“

Ziel des Student Thinking Lab war es, ein besseres Verständnis von den Gründen zu gewinnen, die Studierende dazu motivieren, nachhaltige Lebensstile umsetzen oder auch zu vernachlässigen.

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Pia Kirschenhof, Jessica Klaube, und Till Evers leiten eine Reflexionseinheit während des Student Thinking Lab
Pia Kirschenhof, Jessica Klaube, und Till Evers leiten eine Reflexionseinheit während des Student Thinking Lab

 

“Während der Planung des Workshop legten wir zunächst den Fokus darauf, wie wir die Studierenden für die Teilnahme begeistern können. Nachdem wir den Flyer erstellt hatten, verschickten wir ihn als Anhang an die E-Mail-Verteiler verschiedener Hochschulgruppen. Die E-Mail beinhaltete unter anderem einen Link zu dem Registrierungsformular. Auf diese Weise wollten wir Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen ansprechen, um eine möglichst heterogene Gruppe zusammenzustellen.“

Die drei Organisator*innen arbeiteten zusammen mit dem EU 1,5° Lebensstile-Team konzentriert an der Planung einer Veranstaltung, die sowohl informativ als auch motivierend wirkt und gleichzeitig Spaß macht. Das Ziel war es, die Studierenden in den Dialog zu bringen und sie zu befähigen, Maßnahmen für das Klima und ihre eigene Zukunft zu ergreifen. So erklären die Organisator*innen:

„Neben den inhaltlichen Fragen war es uns wichtig, den Tag möglichst abwechslungsreich für die freiwillig teilnehmenden Studierenden zu gestalten. Vor dem Hintergrund der Klimafreundlichkeit bestellten wir zudem ein veganes Mittagessen und Snacks. Die mehrfach eingeplanten Pausen gaben bei Kaffee und Getränken Zeit für einen ungezwungenen Austausch.“

Die Klima Puzzle, die von D-Mat und anderen EU 1,5° Lebensstile Partnern gemeinsam entwickelt wurden, waren ein spannender, spielerischer Ansatz, um den Studierenden Einblick in die eigene Möglichkeiten für Veränderung zu geben, was wiederum zu einer Diskussion von gesellschaftlichen Strukturen führte. „Mithilfe des EU 1,5° Lebensstile Teams an der WWU konnten wir die Workshop-Inhalte um einen Experten-Vortrag von Steffen Hirth ergänzen, der das Konzept und die Ziele des Projekts erklärte. Den Großteil des Tages verbrachten die Studierenden jedoch damit, das eigene Verhalten zu evaluieren und über gesellschaftliche Barrieren und Ermöglicher für individuelle Nachhaltigkeit nachzudenken. Gemeinsam wurden dann alternative gesellschaftliche Handlungsweisen erarbeitet.“

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Teilnehmende verschiedener Hochschulen aus Münster und Umland spielen das Klima Puzzle
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Teilnehmende verschiedener Hochschulen aus Münster und Umland spielen das Klima Puzzle
Teilnehmende verschiedener Hochschulen aus Münster und Umland spielen das Klima Puzzle

 

Die Rückmeldungen nach dem Workshop waren durchweg positiv: „Sowohl die Teilnehmenden als auch wir als Organisator*innen konnten viele neue und teils überraschende Einblicke in unsere gegenwärtigen und die in der Zukunft notwendigen Lebensstile sammeln. Besonders die Klima Puzzle zeigten den Teilnehmenden eindrücklich, worauf sie in Zukunft achten können, um nachhaltiger zu leben. Ein Kritikpunkt war jedoch, dass viele der in den Klima Puzzles enthaltenen Handlungsoptionen nur von geringerer Relevanz im Studierendenalltag sind: So bauten viele der besonders klimafreundlichen Optionen, wie z.B. das Aufgeben des eigenen Autos oder der Einbau einer Wärmepumpe, darauf, dass die Spieler*innen ein Auto oder ein Haus besitzen. Beides ist unter Studierenden nur selten der Fall.”

“In der nachfolgenden Diskussionsrunde, die sich mit den vier Lebensbereichen Ernährung, Freizeit, Mobilität und Wohnen beschäftigte, wurden Ansätze entwickelt, die Studierenden erlauben sollen, in Zukunft nachhaltiger leben zu können. Sowohl individuelle als auch institutionelle Strukturen wurden dabei überprüft und, falls nötig, Alternativen formuliert.“

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Teilnehmende präsentieren ihre Arbeit zu den verschiedenen Konsumbereichen.
Teilnehmende präsentieren ihre Arbeit zu den verschiedenen Konsumbereichen.

 “Wir hatten eine Menge Spaß bei der Planung und Durchführung des Workshops. Die Erfahrung hat uns vor allem auch aufgrund ihrer praktischen Relevanz sehr bereichert. Grund hierfür war auch die gute Betreuung durch Halliki Kreinin, die stets all unsere Fragen beantwortet hat und eigene Ideen in den Planungsprozess mit eingebracht hat. Unterstützt wurde die Veranstaltung zudem durch Jeremy Philipp, Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für internationale Beziehungen und nachhaltige Entwicklung. Besonders bedanken möchten wir uns außerdem bei allen Teilnehmenden für den produktiven Workshop-Tag!“

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Jessica Klaube, Pia Kirschenhof, Till Evers – die Organisator*innen des“Are you 1.5-ing yet?” Student Thinking Lab
Jessica Klaube, Pia Kirschenhof, Till Evers – die Organisator*innen des“Are you 1.5-ing yet?” Student Thinking Lab
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Flyer: Are you 1.5ing yet? Ein Student Thinking Lab zu klimafreundlichen Lebensstilen
Flyer: Are you 1.5ing yet? Ein Student Thinking Lab zu klimafreundlichen Lebensstilen