„Das Klima ändert sich. Ändern wir uns auch?“ fragten sich die Mitglieder der Wirtschaftsgilde auf ihrer 73. Wintertagung. Vorträge zum 6. Sachstandsbericht des IPCC und zu mit dem Klimawandel verbundenen Sicherheitsrisiken setzten den Rahmen, bevor Lena Domröse den Mitgliedern der Gilde das 1,5° Grad Lebensstile-Projekt vorstellte. Im Anschluss errechneten diese ihren eigenen CO₂-Fußabdruck und spielten das Klimapuzzle.
Viele wollten „sich ändern“ und schafften es während des Puzzle-Spiels anhand von neuen Lebensstiloptionen ihre oft überdurchschnittlich hohen Fußabdrücke erheblich zu reduzieren und das Pariser Klimaziel zu erreichen oder sich ihm erheblich anzunähern.
„Es hat mir die Augen geöffnet und ich habe sehr viel gelernt“, sagte eine Teilnehmerin. „Am Spannendsten war es zu erfahren, was einzelne Lebensstiloptionen ganz konkret an CO₂ einsparen“, sagte ein anderer.
Die knapp 40 Mitglieder der Gilde diskutierten im Anschluss, welche Bedingungen erfüllt sein müssten, damit sie noch leichter oder noch mehr Optionen umsetzen könnten. Vom Wunsch nach Verboten, Verteuerung oder Kennzeichnung klimaschädlicher Nahrungsmittel, über verständlichere und vereinfachte Fördermöglichkeiten für die energetische Sanierung bis hin zu preiswertem und eng getaktetem ÖPNV war alles dabei.
Am Ende diskutieren die Puzzle-Spieler:innen, was sie in ihrer Rolle als Unternehmer:in oder Privatperson tun könnten, um 1,5° Grad Lebensstile zu fördern. Dienstreisen vermeiden, Vorbild sein, aber auch ein kultureller Wandel im beruflichen Kontext z. B. ein nachhaltiger Dress-Code (weniger neue Hemden!) waren einige der Vorschläge. Der Vorstand der Wirtschaftsgilde wird diese Ideen in den nächsten Wochen konsolidieren und in eine Charta gießen, um den Änderungswillen des Vereins und seiner Mitglieder zu manifestieren.
Michael Lettenmeier (D-mat) und Maren Tornow (adelphi), die zusammen mit Lena Domröse die Puzzle-Workshops moderierten, waren sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Wir haben hier Leute aus der ganzen Republik erreicht und viele Denkprozesse für Verhaltensänderungen angestoßen.“
Lena Domröse, adelphi