EU 1,5° Lebensstile Glossar

Die Sprache, derer wir uns bedienen, um über nachhaltige Lebensstile zu sprechen, ist wichtig. Es gibt viele komplexe Konzepte und Definitionen und die Verwendung einer klaren und präzisen Sprache ist entscheidend für das Erreichen unseres Ziels, 1,5° Lebensstile in den Mainstream zu bringen. Was genau meinen wir zum Beispiel mit 1,5° Lebensstilen? Im Glossar des Projekts erfahren Sie mehr über die wichtigsten Begriffe und Konzepte.


1,5° Lebensstile

1,5°-Lebensstile beziehen sich auf Lebensweisen, die mit dem uns verbleibenden pro Kopf-CO2-Budget vereinbar sind, sodass es uns möglich ist, die globale Erwärmung auf 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Der 1,5-Grad-Lebensstile Bericht definiert dies als 2,5 Tonnen CO2e pro Kopf und Jahr bis 2030 und 0,7 Tonnen CO2e bis 2050. Der Begriff 1,5° Lebensstile ähnelt anderen häufig verwendeten Begriffen wie emissionsarmer Lebensstil oder nachhaltiger Lebensstil, ist aber insofern spezifischer, als er das CO2-Budget quantifiziert, das wir pro Kopf einhalten müssen.

CO2-Fußabdruck

Der CO2-Fußabdruck ist die Menge an Treibhausgasen (THG), die durch verbrauchsbedingte menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre abgegeben wird. Er umfasst sowohl die direkten Emissionen einer Aktivität als auch die indirekten Emissionen von Waren und Dienstleistungen, die über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg berücksichtigt werden. Der CO2-Fußabdruck wird dabei üblicherweise in CO2-Äquivalenten ausgedrückt, indem die Klimaauswirkungen der verschiedenen Treibhausgase entsprechend ihrer Wirkung in CO2-Mengen umgerechnet werden.

Dienstleistungsfußabdruck

Treibhausgasemissionen, die durch den Aufbau von Infrastrukturen, die Verteilung und die Nutzung von Dienstleistungen, einschließlich medizinischer, finanzieller und kommunikativer Dienstleistungen, entstehen.

Effizienzsteigerung

Effizienzsteigerungen beschreiben Maßnahmen zur Verringerung der Emissionsintensität, häufig durch technische Mittel. Dies kann zu einer Verringerung der Emissionen führen, während das Verbrauchsniveau konstant bleibt. Effizienzsteigerungen können jedoch durch Verbrauchssteigerungen zu Rebound-Effekten führen – wenn dies geschieht, wird ein Teil der potentiellen Emissionsreduzierung wieder aufgehoben.

Emissionsintensität

Die Emission von CO2 (oder Treibhausgasen) pro Produktions- oder Verbrauchseinheit.

Ernährungsfußabdruck

Dieser Begriff bezieht sich auf die Treibhausgasemissionen, die bei der Produktion, dem Vertrieb und dem Konsum von Lebensmitteln entstehen.

Freizeit-Fußabdruck

Dieser Begriff bezieht sich auf die THG-Emissionen, die durch den Bau von Infrastruktur und die Durchführung von Freizeitaktivitäten wie Sport, kulturellen Aktivitäten und Urlaub entstehen.

Lebensstilbereiche

Lebensstilbereiche beschreiben Kategorien, denen der Großteil des Verbrauchs zur menschlichen Bedürfnisbefriedigung zuzuordnen ist. Dazu gehören Ernährung, Wohnen, Mobilität, Konsumgüter (wie Kleidung und Elektronik), Dienstleistungen und Freizeit.

Ökologischer Fußabdruck

Dieser Begriff bezieht sich auf die negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt. Je nach Methodik kann der ökologische Fußabdruck die Auswirkungen des Klimawandels, Ökotoxizität, Landnutzungsänderungen, den Verlust der biologischen Vielfalt, den Wasserverbrauch und andere Aspekte umfassen, die häufig in einem einzigen Index zusammengefasst werden.

Suffiziente Lebensstile

Dieser Begriff bezieht sich auf Lebensstile, bei denen die wesentlichen Bedingungen für das menschliche Wohlergehen für alle Menschen innerhalb der planetarischen Grenzen erfüllt sind. Sie können durch politische Maßnahmen und Praktiken ermöglicht werden, die die Nachfrage nach Energie, Materialien, Land, Wasser und anderen natürlichen Ressourcen verringern und gleichzeitig einen angemessenen Lebensstandard ermöglichen.

Verbrauchsbasierte Emissionen

Verbrauchsbasierte Emissionen sind die THG-Emissionen, die erforderlich sind, um die Nachfrage eines Landes nach Waren und Dienstleistungen zu decken. Sie unterscheiden sich von den produktionsbasierten Emissionen, da letztere die THG-Emissionen berücksichtigen, die bei der inländischen Produktion von Waren und Dienstleistungen entstehen, unabhängig davon, ob diese im Inland verbraucht oder exportiert werden.

Verringerung des CO2-Fußabdrucks

Maßnahmen, die die mit dem Lebensstil einer Person verbundenen THG-Emissionen reduzieren können, einschließlich Verhaltensänderungen, technischen Änderungen zur Reduzierung der Emissionsintensität und Kombinationen davon.

Wohn-Fußabdruck

Dieser Begriff bezieht sich auf die THG-Emissionen, die beim Bau, beim Heizen und bei der Erzeugung der in Häusern verwendeten Energie entstehen.